Die Prinzessin auf der Erbse

Allgemein

Genre: Kinder- & Jugendstücke
Autor: Diwiak Irene
Besetzung : 3 Damen / 2 Herren
Dauer: 75 Minuten
Aufführungshinweise: Sehr frei nach Hans Christian Andersen

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Kurzbeschreibung

Ein Prinz sucht eine Prinzessin, um diese zu ehelichen. Trotz zahlreicher Bewerberinnen ist er nie zu Frieden. Als eines Abends ein regennasses Mädchen im Schloss erscheint und behauptet, eine Prinzessin zu sein, ist der Prinz sofort hellauf begeistert und verliebt, während die Mutter noch daran zweifelt, ob die junge Dame auch tatsächlich ist, was sie behauptet. 

Inhalt

Ein Prinz sucht eine Prinzessin, um diese zu ehelichen. Trotz zahlreicher Bewerberinnen ist er nie zu Frieden. Als eines Abends ein regennasses Mädchen im Schloss erscheint und behauptet, eine Prinzessin zu sein, ist der Prinz sofort hellauf begeistert und verliebt, während die Mutter noch daran zweifelt, ob die junge Dame auch tatsächlich ist, was sie behauptet. 

Kurzerhand wird ein „Test" dazu erfunden: Wenn das Mädchen unter einem Haufen Matratzen eine Erbse spüren kann, ist sie so feinfühlig, wie es nur wahrhaftige Prinzessinnen sein können, und darf geheiratet werden. Und tatsächlich: Die zweifelhafte Prinzessin kann trotz zwanzig Matratzen und zwanzig Daunendecken kaum schlafen, weil irgendetwas Hartes sie gedrückt habe. Damit sind alle Zweifel bei Seite geschafft, der Prinz und die Prinzessin heiraten, Ende gut, alles gut. Soweit das Märchen bei Hans Christian Andersen.

Die echte "Erbsenprinzessin" ist nämlich noch weit entfernt vom Heiraten, und noch schlimmer steht es um den Prinzen. Trotz seinem Status als Thronfolger stehen die Prinzessinnen nämlich nicht gerade Schlange bei ihm. George ist nun einmal ein untypischer Prinz: Anstatt sich auf Rittertournieren zu messen, liest er lieber in aller Ruhe Bücher, die Jagd findet er barbarisch und während andere Prinzen gegen Drachen kämpfen, wird er nicht einmal mit einer Spinne fertig. Echte Prinzessinnen wollen eben nur echte Männer, denkt er, und ist dabei ganz unglücklich. Das Dienstmädchen Annie aber liebt Georges sanfte Art, sie liebt sogar seine Schreckhaftigkeit und seine Vorsicht, kurzum, sie liebt den ganzen Prinzen. Aber echte Prinzen wollen nur echte Prinzessinnen, denkt sie, und ist dabei ganz unglücklich. 

Und dann gibt es da noch Henry, Georges jüngeren Bruder. Der ist auch ein Prinz, allerdings nur der zweit geborene, der niemals König wird. Während Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden, um seinen Bruder an die Frau zu bringen, wird Henry gar nicht beachtet. Ein echter Prinz ist eben nur, wer auch König wird, denkt er, und ist dabei ganz unglücklich. Und die Königin, Georges und Henrys Mutter, ist erst recht unglücklich. Wenn sich nicht bald eine echte Prinzessin für ihren ältesten Sohn findet, kann sie niemals in Pension gehen und endlich das tun, was sie schon immer tun wollte: zur See fahren und Tiefseetaucherin werden. 

In dieses ganze Unglück hinein stolpert nun Mary, eine wirklich echte Prinzessin. Zumindest behauptet sie das. Aussehen tut sie nämlich ganz und gar nicht wie man sich eine Prinzessin vorstellt: Sie trägt durchnässte Männerkleider, und auch sonst ist sie so gar nicht „ladylike“. Sie redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, und macht sich nicht viel aus der strengen Hofetikette. Trotzdem sieht die Königin ihre Chance gekommen. Immerhin sind Prinzessinnen mittlerweile Mangelware, und George nicht unbedingt ein Womanizer. Nichts kann also gelegener kommen, als dass sich eine echte Prinzessin in den Palast verirrt. Allerdings kann natürlich jede von sich behaupten, eine echte Prinzessin zu sein, und nichts wäre schlimmer, als George mit einer Hochstaplerin zu vermählen.

Da entwickelt Annie schließlich eine „Prinzessinenprüfung“, die Mary unmöglich bestehen kann: Die versteckte Erbse unter den Matratzen. Inzwischen aber passiert noch eine Menge. Die steifen Regeln der viktorianischen Hofgesellschaft gefallen Mary nämlich gar nicht, auch mit der strengen Trennung zwischen „adelig“ und „nicht-adelig“ kann sie nichts anfangen. So sieht sie es etwa gar nicht ein, warum die Prinzen keinen Finger rühren dürfen, während Annie sich die Beine krumm läuft, oder warum Henry so vom Königwerden besessen ist. Und dass man nicht fluchen darf, obwohl das doch so gut für die Gesundheit ist, kann sie auch nicht verstehen. Henry ist ganz fasziniert von dem frischen Wind, der da weht, und gleich ein bisschen verliebt in das Mädchen. Und Mary findet den jungen Prinzen auch ganz sympathisch, als sie ihn erst einmal aus seiner beleidigten Reserve gelockt hat... 

Und sogar Annie und George lassen sich ein bisschen von der lockeren Stimmung anstecken. Allerdings kommt unvermeidlich der Abend, und die Königin besteht immer noch auf die „Erbsenprobe“. Leider kommt es ganz anders, als Annie erhofft hat: Mary schläft ganz fürchterlich schlecht. Der Beweis ist erbracht, die Königin würde am liebsten auf der Stelle einen Priester holen lassen, um Mary und George gleich hier im Gästeschlafzimmer zu verheiraten. 

Jetzt läuft aber gar nichts mehr nach der Etikette: Mary verkündet nämlich, sich für den anderen Bruder, Henry, entschieden zu haben. Der kann sein Glück kaum fassen, und jetzt bringt endlich auch George einmal in seinem Leben Mut auf und hält um Annies Hand an. Die Königin ist zwar einer Ohnmacht nahe, aber schließlich schlüpft sie doch in ihre Flossen und Taucherbrille. Wenn schon alle ihre Träume wahrmachen, dann will sie auch dabei sein. Denn das Unglücklichsein ist manchmal gar nicht so notwendig, wie man glaubt.

Was dürfen Prinzessinnen, wie müssen sich Prinzen verhalten, was gehört sich für Mädchen, wann ist ein Mann ein Mann, und warum ist das eigentlich so wichtig? Warum darf man nie machen, was man möchte? Und wer bestimmt das eigentlich? 

In „Die Prinzessin auf der Erbse“ geht es um das kritische Hinterfragen von Gesellschaftsnormen und Klischeevorstellungen, allerdings ohne den gefürchteten Zeigefinger zu erheben. Stattdessen werden alle Problematiken in eine heitere Geschichte verpackt, bei der das Lachen sicherlich auch nicht zu kurz kommt.

Aber wie hat das mit der Erbse jetzt funktioniert? Sind denn Prinzessinnen wirklich so viel zarter und sensibler als andere Mädchen? Na, das sicher nicht. Aber wer schon einmal versucht hat, auf einem drei Meter hohen, wankenden Matratzenturm zu schlafen, während alle fünf Minuten eine neugierige Königin den Kopf zur Tür hereinsteckt, wird wohl auch eine Erbse im Rücken gespürt haben. Selbst wenn gar keine dort war.

Konditionen

EUR 50,— pro Vorstellung + 2 Freikarten